Historie

1550

Beginn der unternehmerischen Tätigkeit durch Jacob Kast (den Alten), Rheinschiffer mit eigenem Waldbesitz, Betrieb von Sägemühlen und der erfolgreichen Holzflösserei auf Murg und Rhein. Er war Mitglied der Murgschifferschaft, einer genossenschaftlichen Vereinigung von Murg- und Rheinschiffern aus der Region.

1587

Jacob Kast von Hörden, Sohn des Jacob Kast, hat die Geschäfte mittlerweile übernommen und wird vom badischen Hof als Faktor (staatlicher Manager) und Hauptschiffer in der Murgschifferschaft eingesetzt, d.h. er kann sich den kompletten Geschäftsablauf der Murgschifferschaft aneignen.

Die Aktivitäten waren weiterhin Holzhandel und Holzflösserei über Murg und Rhein und der Betrieb von Sägemühlen in der Umgebung von Gernsbach (Hörden). Ausbau der Aktivitäten zu einem der größten Privatunternehmen in Südwestdeutschland in der Zeit.

Zu Lebzeiten richtete Jacob Kast von Hörden gemeinsam mit seiner Frau Ursula einen Armenfonds ein, der jedes Jahr an den Namenstagen der beiden Geld an Bedürftige in Gernsbach, Hörden und er gesamten Grafschaft Eberstein auszahlte. (Die Stiftung ging später in die Kast Stiftung über und wurde bis ins 20 Jahrhundert weitergeführt.)

Anfang 17. Jahrhundert

Philipp Kast, jüngster Sohn von Jacob Kast von Hörden, übernimmt die Geschäfte von seinem Vater und auch seine Funktion als Faktor und Hauptschiffer.

Der 30-jährige Krieg (1618-1648) und auch der spätere Pfälzische Erbfolgekrieg (1688-1697) verändern die Lage grundlegend, dem Geschäftsmodell wird die Grundlage entzogen. Das überregionale Großhandelsunternehmen wird zu einem regional auftretenden Holzhandelshaus, die Faktorei wurde aufgelöst.

In der Folgezeit wurde die Leitung immer wieder an Mitglieder aus dem engen oder erweiterten Familienkreis übergeben. Die Tätigkeiten basierten nach wie vor auf dem Wald- und Grundbesitz, Holzhandel, dem Betrieb der Sägemühlen sowie Murg- und Rheinschifferei.

Mitte 19. Jahrhundert

Die Industrialisierung erreicht Deutschland und auch das badische Murgtal. Aus Schiffern werden Fabrikanten und Unternehmer, die wassergetriebenen Sägemühlen werden zu großen, leistungsfähigen von Dampfmaschinen angetriebenen Sägewerken. 

1869

Gründung der Firma Casimir Kast KG als Sägebetrieb in Gernsbach-Obertsrot  durch Heinrich-Adolf Casimir Kast.

1890

Adolf Kast tritt das Erbe seines Vaters Casimir Kast an und übernimmt die Geschäfte im Unternehmen, dessen Hauptaktivität jetzt aus drei Sägewerken in der Umgebung von Gernsbach besteht, in Hörden, Obertsrot und Lautenbach.

Aus der Überlegung heraus, die Abfälle des Holzschliffs in den Sägewerken weiter zu verwerten, ließ sich Adolf Kast über die Jahre verschiedene Lösungen einfallen, Zigarrenkisten – im Rheintal wurde damals viel Tabak angebaut – Furniere und später die Herstellung von Wickelpappe. 

Um 1900 fügte er seiner Firma eine Holzschleiferei als neuen Produktionszweig hinzu.

1904

Gründung der Pappenproduktion. Ursprünglich aus Holzschliff hergestellt, was jedoch ein relativ brüchiges Produkt ergab, fügte Adolf Kast diesem später zugekauftes Altpapier hinzu, was die Pappen deutlich stabiler machte und besser geeignet, sie später weiterzuverarbeiten.

Casimir Kast Firmengelände historischCasimir Kast im Jahre 1910

1910

Beginn der Pappenverarbeitung, der Durchbruch gelang mit der Herstellung der vielfach prämierten „Original Kast-Kisten".

Die „Original Kast-Kiste“, ein Markenbegriff für sichere Verpackungen, verfügte in etwa über das Volumen eines heutigen Bierkastens. Sie war stabil, stapelbar und geeignet, verletzliche Wirtschaftsgüter über lange Wege zu transportieren.

Von Bahn und Post als ordnungsgemäße Verpackung mit eigenem Gütestempel zugelassen, wurde die „Kast-Kiste“ bis zum Ende des 2. Weltkrieges in großem Umfang für den Versand von zerbrechlichen, stoßempfindlichen Gütern eingesetzt.

In der Abteilung Verpackung – vor etwa 65 Jahren zunächst der Pappenabteilung angegliedert – wurde die selbsterzeugte Vollpappe zu diesen Starkpappkisten weiterverarbeitet.

Nach dem 2. Weltkrieg musste sich die Verpackungsbranche umstellen: Die Verpackung hatte jetzt nicht mehr nur eine Schutzfunktion auf dem Transport, sondern sie war gleichzeitig Werbeträger und Verkaufshilfe, um das Produkt gegenüber der Konkurrenz abzuheben.

Casimir Kast stellte die Fertigung um und begann 1965 mit dem Aufbau eines modernen Verpackungswerkes. Neben der selbst erzeugten Pappe wurden jetzt auch andere Rohstoffe eingesetzt: Maschinengraukarton, weißgedeckte und gestrichene Faltschachtelqualitäten, Mikro- und Feinwelle.

1945

Rolf-Bernd Oetker, Schwiegersohn von Adolf Kast, wird Geschäftsführer (bis 1970).

1965

Gabriele Oetker-Kast, Tochter von Adolf Kast und Ehefrau von Rolf-Bernd Oetker, wird Geschäftsführerin (bis 1974).

Ihr Sohn, Dieter Oetker-Kast tritt im selben Jahr in die Geschäftsführung ein. 

Ausbau des Verarbeitungswerkes Casimir Kast mit den modernen Technologien: Drucken, Stanzen, maschinelles Kleben.

1970/71

Neubau der Produktionshalle an der Obertsroter Landstraße 50.

1974

Peter Oetker, der jüngste Sohn von Gabriele Oetker-Kast und Rolf-Bernd Oetker, wird Geschäftsführer und löst seine Mutter ab, die aber weiterhin beratend als Beiratsmitglied zur Verfügung steht.

1975

Feier des 425-jährigen Firmenjubiläums

1979

Ausstieg aus der Pappenproduktion.

1986

Casimir Kast GmbH & Co. KG wird zu einer Holding. 

Casimir Kast Verpackung und Display GmbH & Co. KG wird als selbständiges Tochterunternehmen  ausgegliedert mit den Produktschwerpunkten: Versandkartonagen, offsetbedruckten Verpackungen aus Karton und kaschierter Wellpappe und Displays.

Neubau einer 2500qm großen Lagerhalle an der Obertsroter Landstraße.

1992

Mit der Investition von rund 3 Millionen DM in die Roland 800 wird eine der seinerzeit modernsten großen Druckmaschinen aufgestellt.

1997

CK Display Tec GmbH, Rastatt wird als Tochterunternehmen gegründet.
Die Herstellung von Displays mit Konfektionierung und Befüllung mit Kundenprodukten wird an diesem Standort konzentriert. 

2001

Erneute Modernisierung des Druckbereiches: mit einer Investition von insgesamt rund 4 Millionen DM wird mit der KBA Planeta eine neue Druckmaschine installiert, die den Anforderungen an moderne Druckerzeugnisse gerecht wird.

2002

Kontinuität: In Fortführung der Familientradition tritt Christian Oetker-Kast, Sohn von Dieter Oetker-Kast, am 1. Januar 2002 in die Geschäftsleitung ein und wird damit Nachfolger seines Vaters, der nach 37 Jahren in der Unternehmensführung in den Beirat wechselt.

2007

Casimir Kast investiert 8,8 Millionen Euro und damit rund 40 Prozent des Umsatzes von 2006 in zwei neue Stanz-Maschinen, inklusive Ausbau des damit einhergehenden Logistik-Bereiches, sowie in die Schaffung von 3000qm neuer Produktionsfläche am Standort Gernsbach.

Peter Oetker zieht sich nach 36 Jahren Geschäftsleitung aus der aktiven Unternehmensführung zurück und nimmt eine beratende Tätigkeit im Rahmen des Beirates ein.

Michael Sachs tritt seine Nachfolge an und wird als erstes familienfremdes Mitglied in die Geschäftsführung berufen. Er teilt sich die Aufgabe gemeinsam mit Christian Oetker-Kast, der das Unternehmen gleichzeitig als Sprecher nach außen vertritt.

2009 / 2010

Erneut werden rund 9 Millionen Euro in die Zukunft des Unternehmens investiert. Am Standort Gernsbach wird eine weitere Halle dazu gekauft und sowohl Druck-, Kaschier- als auch Displaybereich profitieren von Investitionen in neue Maschinen. Die Maßnahmen von 2007 bis 2010 schaffen insgesamt 22 neue Arbeitsplätze.

Das Tochterunternehmen CK Display tec. zieht mit der gesamten Belegschaft von Rastatt nach Gernsbach um, sodass nunmehr alle Unternehmensbereiche an einem Standort konsolidiert werden konnten.

2012

Auch in diesem Jahr wurde wieder ein Investitionsprogramm von über drei Millionen Euro für die Erneuerung und Verbesserung der Gebäude und Maschinen am Standort Gernsbach verabschiedet, das bis Ende des Jahres beziehungsweise Anfang 2013 abgeschlossen sein wird.

2013

Casimir Kast erzeugt seine eigene Wellpappe. Mit dem Ausbau der Rollenkaschiermaschine zur Inlinemaschine macht sich das Unternehmen noch unabhängiger von den Rohstoffmärkten.

2014

Casimir Kast und das Mannheimer Unternehmen Rack & Schuck vereinbaren eine Partnerschaft für den Bereich Display, in der beide Unternehmen ihre Spezialisierungen einbringen, dabei ihre wirtschaftliche Selbstständigkeit beibehalten. Im Zuge dessen lässt Casimir Kast die eigene Fertigung von Displays bis Ende des Jahres auslaufen. Weitere Rationalisierungen im Verpackungsbereich von Casimir Kast führen zur Optimierung der Produktionsprozesse.

2015

Nach acht Jahren erfolgreicher Arbeit verlässt der zweite Geschäftsführer Michael Sachs das Unternehmen, um sich neuen Aufgaben zu widmen. Der geschäftsführende Gesellschafter Christian Oetker-Kast übernimmt seine Bereiche.

2016

In einer Zusammenarbeit mit dem Unternehmen ClimatePartner stellt Casimir Kast das eigene Unternehmen klimaneutral.

2017

Mit einem umfassenden Investitionsprogramm in Ausstattung und Infrastruktur hat Casimir Kast die Kapazität des Unternehmens erneut ausgebaut. Seit 2016 wurden in den vier Produktionsbereichen Drucken, Wellpappproduktion und Kaschieren, Stanzen und Kleben neue Maschinen installiert, darunter auch die erste Digitaldruckmaschine. Die Investitionen bringen nicht nur eine deutliche Leistungssteigerung, sondern zudem die Möglichkeit, das Produktportfolio des Unternehmens um die offene Welle zu erweitern.

Die Unternehmensleitung wird wieder um einen zweiten Geschäftsführer erweitert: mit Thomas Schuh übernimmt ein ausgewiesener Branchenexperte mit langjähriger Erfahrung in der Verpackungsindustrie die Bereiche Vertrieb, Einkauf, Produktion und Projektmanagement. Die Unternehmensbereiche Finanzen, Personal, IT, bleiben in der Verantwortung des geschäftsführenden Gesellschafters Christian Oetker-Kast und er vertritt das Unternehmen nach wie vor nach außen.

2020

Die Welt wird von der Corona-Pandemie heimgesucht, in Deutschland wie auf der ganzen Welt kommt es zu Lockdowns. Im Verlauf befolgt Casimir Kast alle erforderlichen Hygiene- und Verhaltensanforderungen, kann aber trotz der vielfältigen Auflagen die Produktion über die Jahre ohne Einschränkungen fortfahren und diese schwierige Zeit so gut bestehen.

2023

Um das Unternehmen weiter auf die Zukunft auszurichten, wurden erneut umfangreiche Investitionen umgesetzt. Einerseits wurde eine neue Druckmaschine installiert, die die Leistungsfähigkeit des Unternehmens deutlich steigern wird. Andererseits hat das Unternehmen in eine eigene Energieversorgung investiert. Damit wurde mit der Umsetzung eines langfristig geplanten Projekts begonnen, das Casimir Kast in der Energieversorgung absichern und unabhängig machen wird. Und durch die Installation einer Photovoltaik-Anlage konnte Casimir Kast auch den Anteil an regenerativem Strom innerhalb des eigenen Energie-Mixes signifikant erhöhen.

Historische KisteKast-Kiste aus 1920er Jahren


Kontakt

Sollten Sie Fragen haben oder weitere Informationen benötigen, stehen wir Ihnen gerne zur Seite.

Nachricht senden


Newsletter

Erhalten Sie regelmäßig aktuelle Informationen von uns rund um Verpackungen und Displays.